Die Camera Obscura
ist eine optische Vorrichtung, die Lichtstrahlen durch ein kleines Loch in ein dunkles Zimmer projiziert.
Es ist das Prinzip der modernen Kameras und ein wichtiger Teil der Wissenschaftsgeschichte.
1852 errichtete der Oybiner Uhrmachermeister Weber einen 2,30 m hohen Turm, in dem über eine Bikonvexlinse mit Blende unter einem verstellbaren Planspiegel Bilder der gesamten Umgebung auf einen konkav geformten höhenverstellbaren Tisch projiziert wurden.
1886 Anbau eines Holzhauses für den Souvenirverkauf
1980 – 1983 Errichtung eines massiven Gebäudes durch Studenten der Ingenieurschule für Elektronik und Informationsverarbeitung Görlitz unter Leitung von Dr.-Ing. S. Illgen, Einbau eines neuen Linsensystems nach seiner Planung – lichtstärkste Bildprojektion in Europamit dem auch die Beobachtungen des Sternenhimmels möglich ist.
seit 2016 Bedienung der Anlage durch Herrn H. Samp
2019 – Mitte 2022 konnte nur sporadisch geöffnet werden
Besonderheit seit 1983: Projektionsfläche ist ein Trabant-Dach.
Sanierung der Camera Obscura
Juni 2022 – Übergabe nach 39-jährigem Familienbetrieb an die Gemeinde Oybin/Burg und Kloster. Beginn der Instandsetzung durch die Gemeinde und Ehrenamtliche der IG Burg und Kloster.
Wiedereröffnung voraussichlich im Herbst 2024
Teil der Wissenschaftsgeschichte:
Die ersten Zeugnisse der Camera Obscura wurden in ägyptischen Schriften um 1550 v. Chr. gefunden.
Im 13. Jahrhundert wurde die Idee durch arabische Gelehrte nach Europa gebracht und von Leonardo da Vinci im 15. Jahrhundert weiterentwickelt.
Astronomen wie Johannes Kepler verwendeten diese Technik, um die Sonne zu beobachten.
Die Erfindung der Fotografie im 19. Jahrhundert führte zur Entwicklung der modernen Kamera und machte die Camera Obscura überflüssig.
Verwendung in der Kunstgeschichte und Malerei:
Giovanni Antonio Canal (1697–1768), genannt Canaletto
Jan Vermeer (1632–1675)
Caspar David Friedrich (1774–1840) deutscher Maler, Grafiker und Zeichner. Er gilt heute als einer der bedeutendsten Künstler der deutschen Frühromantik. Für die Studie zu »Huttens Grab« wurde August Milarch sehr wahrscheinlich mittels einer Camera Obscura auf das Papier gebracht.
Die Technik:
Dunkles Zimmer mit Projektionsfläche
Die Fläche kann entweder eine Wand oder ein Schirm sein.
Linse
Eine Linse wird verwendet, um das Bild scharf zu stellen.
Rolle der Linse bei der Bildprojektion
Bildqualität
Die Linse fokussiert das projizierte Bild auf die Projektionsfläche und sorgt für eine klare und scharfe Abbildung.
Verzerrung eliminieren
die Linse korrigiert außerdem den optischen Fehler, der durch die Lochblende verursacht wird und eliminiert die Verzerrung des projizierten Bildes.
Lochblende
Das Licht wird durch eine kleine Öffnung, genannt Lochblende, in das Zimmer geleitet.
Verwendung der Lochblende
Größe der Öffnung: Je kleiner das Loch, desto schärfer wird das projizierte Bild sein.
Brennweite: Je weiter entfernt das Loch von der Linse liegt, desto schärfer wird das projizierte Bild sein.
Begrenzungen der Öffnung: Es gibt eine Grenze für die Größe der Lochblende. Wenn es zu klein ist, wird das Licht blockiert und das Bild wird dunkel und unscharf.
Funktion des Spiegels
Lichtumlenkung
Ein Spiegel wird verwendet, um das projizierte Bild vom Kopf auf den Kopf zu stellen, so dass es richtig herum auf der Projektionsfläche erscheint.
Blickwinkel
Der Spiegel vergrößert auch den Betrachtungswinkel
Die Oybiner Camera Obscura ist eine der ältesten, von den Wenigen begehbaren, die es auf der Welt noch/wieder gibt.